Virion Graçi wurde 1968 im
südalbanischen Gjirokastra geboren.
Nach dem Besuch der Grundschule in seiner
Heimatstadt und der höheren Schule in Korça absolvierte er an der
Universität Tirana ein Studium der albanischen Sprache und
Literatur. Danach arbeitete er eine Zeitlang als Reporter für die
Albanische Telegraphen-Agentur (ATA). Seit 1994 war er als Lehrkraft
für griechische und römische antike Literatur an der Universität
„Eqrem Çabej” in Gjirokastra tätig. Inzwischen lebt er in der
Hauptstadt Tirana und ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der
Akademie der Wissenschaften beschäftigt.
Virion Graçi ist verheiratet und Vater
eines Sohnes.
Graçi gehörte zu der Literaturgruppe
"E Për7shme" (Das Geeignete), die nach dem Systemwechsel Anfang der
neunzehnhundertneunziger Jahre sich für eine Erneuerung der
albanischen Literatur nach den Jahren des Sozialistischen Realismus
einsetzte.
Er schreibt über sich selbst : Ab 1990
veröffentlichte ich Gedichte in Zeitungen und Literaturzeitschriften
wie „E Për7shme”, „Aleph” und „Mehr Licht”. Zudem nahm ich mit
Beiträgen in den Feuilletons verschiedener Zeitungen an Debatten und
Polemiken über Probleme der zeit-genössischen Literatur, der
kulturellen Tradition Albaniens, die Beziehungen zwischen der
albanischen und der europäischen Literatur und andere Fragen teil.
Virion Graçi ist in allen literarischen
Genres zu Hause, vor allem aber kann er als einer der
bemerkenswertesten Prosaisten der jüngeren Schriftstellergeneration
in Albanien gelten. Seit 1993 hat er zahlreiche Romane
verööfentlicht. Verrückt im Paradies erschien 1998 in
französischer Übersetzung im renommierten Verlagshaus Gallimard.
Anders als viele seiner
Generationsgenossen, die elitären literarischen Konzepten folgen,
legt Virion Graçi, ohne seine ästhetischen Ansprüche
herunterzuschrauben, Wert darauf, Geschichten zu erzählen, die sich
mit der schwierigen Alltagswirklichkeit der albanischen Menschen in
der von Korruption und Misswirtschaft geprägten Phase seit dem Sturz
des Kommunismus beschäftigen.
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